Gemeinsamer Förderkreis verstärkt entwicklungspolitische Arbeit und Präsenz
Die Oikocredit Förderkreise Mitteldeutschland und Nordost verschmelzen am 01. Oktober 2020 zu einem großflächigen Verein für fünf östliche Bundesländer. Mit der Fusion soll das Angebot der ethischen Geldanlage von Oikocredit in der Region noch bekannter gemacht sowie die entwicklungspolitische Bildungsarbeit weiter gestärkt werden.
Größerer Förderkreis der Genossenschaft Oikocredit mit über 2.200 Mitgliedern
Der neu entstandene Förderkreis trägt die regionale Unterstützung der internationalen ökumenischen Kreditgenossenschaft Oikocredit in den Bundesländern Berlin, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er hat mit der Fusion über 2.200 Mitglieder (Privatpersonen und Institutionen), von denen knapp 1.000 zum bisherigen Förderkreis Mitteldeutschland gehörten. Nach den jeweiligen Mitgliederbeschlüssen im Juli tritt die faktische Verschmelzung des Förderkreises Mitteldeutschland, gegründet 1993 bei Magdeburg, auf den Förderkreis Nordost, gegründet 1979 in West-Berlin, heute in Kraft. Bis zur ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2021 führt er den Namen Nordost fort. Die Mitglieder sind mit rund 41 Millionen Euro Anteilseigner*innen der internationalen Genossenschaft Oikocredit. Diese stellt seit 45 Jahren Finanzierungen und Beratung für sozial orientierte Unternehmen im globalen Süden bereit.
Mehr Raum für entwicklungspolitische Arbeit und öffentliche Präsenz
Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Marcel Langner aus Lutherstadt Wittenberg, sieht die Fusion „als lohnende Investition in die Zukunft“. Sie biete die Chance, „durch sinnvolles Zusammenführen von Verwaltungs- wie Vorstandsaufgaben zusätzliche Ressourcen freizusetzen für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit“, so Langner. Der Förderkreis Nordost hat weiterhin seine Geschäftsstelle mit derzeit vier Mitarbeiter*innen in Berlin-Pankow. Zugleich wird eine neue Stelle für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Leipzig vorbereitet. So kann der Förderkreis einerseits noch besser als regional vernetzter, entwicklungspolitischer Akteur zu Themen wie Geld und Ethik, globaler Gerechtigkeit und solidarischem Wirtschaften wirksam werden. Andererseits wird es mehr Ressourcen geben, um den Ansatz von Oikocredit als Form der ethisch-nachhaltigen Geldanlage in den fünf Bundesländern bekannter zu machen. Für beide Vorhaben kann der Förderkreis auch auf die ehrenamtliche Unterstützung seiner Mitglieder zählen. „Das Engagement der Mitglieder soll weiter gefördert werden“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Eva Gärtner aus dem sächsischen Limbach-Oberfrohna, „auch um künftig noch mehr regionale Formate unter dem Dach des Förderkreises entstehen zu lassen“. Geschäftsführer Karl Hildebrandt freut sich auf das Entwicklungspotenzial im neuen Förderkreis und betont als übergeordnetes Ziel, „mit vollem Engagement die Arbeit der Genossenschaft Oikocredit und ihrer Partnerorganisationen im globalen Süden zu unterstützen“.
Neuer Vorstand für den Übergang
Bis zur Wahl eines neuen Gesamtvorstands auf der ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2021 wird der Förderkreis von dem im Juli gewählten Nordost-Vorstand geleitet. Zum geschäftsführenden Vorstand gehören der Vorsitzende Dr. Marcel Langner (Geoökologe), die stellvertretende Vorsitzende Christiane Jenner (Pfarrerin i. R., Berlin) und die neue Schatzmeisterin Gesa Vögele (Volkswirtin und Expertin für nachhaltige Geldanlage, Berlin). Zum Vorstand gehören weiter Mona Ahmed (Konfliktforscherin, Berlin) und Hansjörg Kessler (Mikrofinanzexperte, Berlin). Aus dem bisherigen mitteldeutschen Förderkreis wurden bereits die Ingenieurin Dr. Eva Gärtner und Dr. Hans-Joachim Döring (Religionspädagoge i. R. und bis 2020 Entwicklungs- und Umweltbeauftragter der Ev. Kirche Mitteldeutschland, Magdeburg) mit in den Vorstand gewählt.